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Negative Emotionen: Freunde oder Feinde?

  • Autorenbild: Roswitha
    Roswitha
  • 23. Sept. 2023
  • 6 Min. Lesezeit





Du kennst sie und es macht sicher keinen Spaß, negative Emotionen zu empfinden. Traurigkeit, Kummer, Wut, Angst, Ekel, Frustration usw. – lassen uns schwer und elend fühlen. Sie ziehen uns hinunter und entziehen uns die Lebenskraft.


Die nackte Realität ist hart! 322 Millionen Menschen weltweit sind von Depressionen betroffen und noch viel mehr sind verstrickt, eingehüllt, durchdrungen von negativen Emotionen und schwimmen in ihnen. Vielleicht wirkst du im Gespräch mit anderen als ein glücklicher, optimistischer Mensch. Doch wenn du zuhause bist, fällt deine "Glücksmaske" ab, und du fühlst dich erschöpft von der Last des Tages, antriebslos, von negativen Emotionen geplättet. Ich hoffe, dass dies nur selten bei dir der Fall ist.


Doch im Allgemeinen ist die Situation sehr ernst.

Wusstest du, dass Antidepressiva und Medikamente gegen Angstzustände die am häufigsten verschriebenen Medikamente sind?

Die Rate des Antidepressiva-Konsums ist seit 1988 bis 2008 um fast 400 % gestiegen und in den letzten Jahren erneut um 18 Prozent. In Deutschland leben derzeit über vier Millionen Menschen mit Depressionen. Das bedeutet, dass viele Menschen unter negativen Emotionen leiden.





Sind nun negative Emotionen Freunde oder Feinde?


Ich wurde viele Jahre lang von negativen Emotionen gequält. Ich wusste es damals noch nicht, aber mein Anfall von Depressionen und Angstzuständen hatte seinen Ursprung größtenteils in meiner Kindheit. Tatsächlich beginnt hier der Kampf vieler Menschen mit negativen Emotionen.


Sicher, ich habe es geschafft, ein anständiges Leben zu führen, aber unter der Oberfläche hatte ich große Probleme. Ich habe viele der gleichen Dinge durchgemacht, die du wahrscheinlich auch kennst, wenn du mit einem Strauß an negativen Emotionen behaftet bist:

- Beziehungsabbruch und Scheidung

- Berufsverlust

- Verlust geliebter Menschen

- Finanzielle Probleme

- und Vieles mehr.


Ich hoffte auf Veränderung durch Außenumstände und war enttäuscht, dass nichts im Außen einen nachhaltigen positiven Einfluss auf meine Gefühlswelt hatte. Ich stellte das Fühlen ab und distanzierte mich von mir selbst, so dass ich mich nur noch als Beobachter wahrgenommen hatte. Mein Verstand sollte und wollte die Situation mit den sich ungut angefühlten Gefühlen steuern. Dadurch wurde das Leben noch viel komplizierter. Ich suchte nach Lösungen. Belegte ein Fernstudium der Psychologie an der Uni Hagen, befasste mich mit positiver Psychologie, widmete mich der Meditation, Achtsamkeit, Mentaltraining, wurde zum Meditationslehrerin und Atemkursleiterin, Beraterin für Stressmanagement und Burnoutprävention. Mit der Zeit begann ich, meine Gefühle anders zu sehen. Ich las ein Buch nach dem anderen über emotionale Heilung und Ganzheit. Widmete mich der epigenetischen Prägung, dem Inneren Kind und machte eine Ausbildung nach der anderen, um richtig zu verstehen und tief in die Materie einzutauchen. So begann ich, mich mit meinen Gefühlen anzufreunden. Anstatt sie weiterhin zu unterdrücken, auszublenden, abzulehnen oder mich von ihnen zu distanzieren, begann ich, sie anzunehmen, mich meinen Schatten zu widmen. Ich lernte diese Schatten zu verstehen und entdeckte das Licht und die Schätze, die sie beinhalteten. Dadruch hat sich meine Lebensqualität total verändert.


Ich begab mich auf eine emotionale Heilungsreise, ging meinen eigenen, einzigartigen Weg und probierte verschiedene emotionale Heiltechniken und Strategien aus. Heute leibe ich mein Leben und bin für alle Emotionen gleich dankbar. Ich weiß, auch die sich negativ anfühlenden Gefühle haben eine gute Absicht und sind da, um mir in meinem Leben zu helfen, Wege zu gehen, die zu mir passen. Wenn der innere Frieden, die Dankbarkeit oder die Freude sich verschwommen anfühlen, habe ich von meinem Seelenweg entfernt und folge einem Pfad, der nicht meiner ist, der nicht zu meinem Wesen passt.






Kernemotionen


Mit welchen negativen Emotionen kämpfst du zurzeit oder immer wieder?


- Furcht?

- Schuldgefühle?

- Ressentiment?

- Einsamkeit?

- Wut?

- Depression?


Es ist an der Zeit, dass das Erleben von negativen Emotionen und all das, was diese Emotionen mit uns machen, kein Tabu-Thema mehr sind. Wir sind sooo viele, die immer wieder tief tauchen und drohen in dem typischen Schmerz, der mit diesen sich negativ anfühlenden Emotionen verbunden ist, unterzugehen. Du bist nicht alleine! Auch wenn die Lebenswege unterschiedlich sind, die Arten in der dieser Schmerz und negativen Emotionen das Leben unerträglich machen, ähneln sich. Und die Lösungen, so individuell sie auch sein mögen, gehen durch die Annahme, und aufgrund des Entdeckens der guten Absicht dieser Emotionen, durch die Dankbarkeit hindurch.

Sich negative anfühlende Emotionen spielen eine wichtige Rolle in unserem Leben!






Wir sind Körper, Seele, Geist und Spirit


Wir sind spirituelle Wesen. Wir sind in diesem Körper zu dieser Zeit auf Mutter Erde inkarniert, um Erfahrungen in der Trennung von der Ganzheit zu machen und somit zu fühlen, zu handeln und zu heilen. Wir vergessen sozusagen, wer wir wirklich sind, dass wir „heil“ sind und begeben uns auf den Weg, unser wahres Wesen wiederzuentdecken, „heil“ also „ganz“ zu werden. Negative Emotionen sind auf diesem Weg Botschaften, die uns dabei helfen, dorthin zu gelangen.


Unser physischer Körper ist ein guter Diener und zeigt uns aufgrund der Dysfunktionen auf, welche Aspekte uns persönlich intensiver zu schaffen machen. Daher ist auch eine somatische Betrachtung sinnvoll. Z. B. Verdauungsstörungen können auf unverdaute Situationen, Erfahrungen und Beziehungen hinweisen, … Da kennt die Fachwelt sehr differenzierte Zusammenhänge, denn Emotionen und Gedanken beeinflussen voll und ganz die biochemischen Prozesse in unserem physischen Körper.


Meiner Erfahrung nach braucht es eine Entscheidung, um sich durch die Schichten der Emotionen zu wühlen, um sich von der zerschmetternden Bestimmung durch all die Emotionen zu befreien. Gleichzeitig sind unsere Bewertung dieser Gefühlswelten und alle dazu gehörenden Gedanken nicht zu vernachlässigen. Fühlen, Denken, und Verhalten gehen Hand in Hand. Manche Muster sind tief in uns verankert und laufen in uns im Hintergrund ab, wie ein Computerprogramm, manchmal wie ein Computervirus. Dies führt auf ein trostloses Gelände, das gezielt saniert werden kann. Die vielen Konstrukte, die uns von unserem Kern trennen, von unserem wahren Selbst, von unserem Herzen, haben wir im Laufe der Jahre aus der Not errichtet. Diese gehören abgebaut, damit wir durch’s Leben tanzen können im Rhythmus unseres Herzens. Diese Not wird durch den sorgsamen und liebevollen Abbau der Konstrukte gewendet.


So kann sich unser wahres Selbst erneut offenbaren. Unser wahres Selbst haben wir im Laufe der Jahre sogar vergessen, weil wir es gefühlte Ewigkeiten unter „Masken“ gezwungen haben, die wir für die „Rollen“, die wir im Leben gespielt haben, aufsetzen mussten.





Es gibt Werkzeuge zur Befreiung


Die Tools der Fachwelt, um die Gedanken- und Gefühlswelten uns dienlich zu beeinflussen und zu heilen, sind sehr mannigfaltig. Es gibt kein allgemeingültiges Tool. Wir sind alle individuell, einzigartig und daher, das, was mir hilft, kann, muss aber nicht bei dir funktionieren. Das Einzige, was immer stimmt, erhöhe deine Schwingungsfrequenz, also werde sonniger, licht- und liebevoller und dadurch starten in dir die Heilungsprozesse. Die Veränderung geschieht in dir, aus dir heraus, mit Hilfe der Impulse aus dem Außen. Doch niemand und nichts kann die Heilung in dir verursachen, nur du alleine kannst das für dich tun. Daher ist es deine Aufgabe, zu erkundenden, auszuprobieren, was macht der eine oder andere Impuls mit dir, was verändert sich, wie viel Bewegung geschieht in deiner Gefühlswelt, ist diese befreiend, fließt dadurch Licht in dein Herz in dein Leben oder verbarrikadierst du dich dadurch mehr als zuvor. Oftmals sind ganze Reihen an kleinen Schritten notwendig und nach einem beachtsamen Weg kommt plötzlich die lang ersehnte Wende.


Nehmen wir zum Beispiel J.

Er ist ein toller Typ, Mitte 20, der viel trinkt. Anfangs trank er, weil viele Männer in seinem Alter das taten. Aber mit der Zeit zieht er immer mehr, oft übermäßiges Trinken.

Ich fragte ihn, warum er so viel trank. Er sagte: „Ich mag die Art und Weise, wie ich mich dabei fühle. Und ich mag die Art und Weise, wie ich mich dabei NICHT fühle.“

Er bezog sich auf die inneren schmerzhaften Gefühle, die er täglich empfindet. Dinge wie Angst, Depression, Furcht, Scham usw.

Ich ermutigte ihn, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber er lehnte ab. Er konnte nicht erkennen, dass die negativen Emotionen, die er empfand, Boten in seinem Körper waren, die tatsächlich geheilt werden könnten, wenn man sich mit ihnen anfreundete und sie erforschte.

Alles, was er tun muss, ist, die Tatsache anzunehmen, dass er es nicht alleine schaffen kann. Anschließend in die Praxis eines Therapeuten zu gehen und etwas zu sagen wie: „Ich hasse die Art, wie ich mich fühle. Ich trinke, um mit diesen schrecklichen Gefühlen klarzukommen, und ich möchte/brauche Hilfe.“


Wir alle brauchen manchmal etwas Hilfe, und ich weiß, dass jeder, der betäubt ist, sich selbst schlecht behandelt, in negativen Emotionen ertrinkt usw., mutig genug sein kann, die notwendigen Schritte zur Veränderung zu tun.


Je nach der Ausprägung des Allgemeinzustandes ist manchmal die Unterstützung durch einen Coach ausreichend. Ist die Belastung jedoch sehr komplex, reicht ein Coaching nicht aus. In solchen Fällen sollte eine Therapie erfolgen.





Helfende Ansätze

Welche Möglichkeiten gibt es, die zu einer positiven Veränderung führen können im Umgang mit belastenden Emotionen wie Depression, Trauer, Wut, Groll, Angst, Schuldgefühle usw. ?


Die Palette ist riesengroß!

- Professionelle Therapie (Es gibt viele Arten von Therapeuten und Therapien: Trauma, EMDR, CBT, DBT, psychodynamische Therapie, Gruppentherapie, Brainspotting usw.)

- Selbsthilfegruppen

- Coaching und Mentoring

- Achtsamkeit

- Meditation

- Körperarbeit/Somatisches Erleben

- EnergyHealing/Alternative Therapien

- Spirituelle/religiöse Hilfe

- Und viele mehr


Recherchiere und finde heraus, was dich anspricht. Mach den ersten Schritt und starte oder geh weiter auf deiner Reise zur emotionalen Heilung und das Gefühl von innerem Frieden, Freiheit, Wohlfühlen.

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